Gesamte Tourdaten
456 km – ↑ 10.280 hm – ↓ 14.110 hm – 8 Tage
Etappenlänge
38 km – ↑ 1.130 hm – ↓ 1.030 hm – Fahrzeit: 3:43 Std.
Zwischenstationen
- Scoul
- S-charl
- Pass da Costainas
- Alp Astras
- Alp Campatsch
- Lü
- Münstair
- Unterkunft: Hotel Liun
Tour Beschreibung
Heute scheint auf dem Papier auch ein „Ruhetag“ zu sein, na dann schauen wir mal was da auf mich zukommt. Ich kenne zwar 80% der Strecke, habe aber am Ende einen schönen Trail eingebaut. Wird der genau so wie gestern?
Das Frühstück ist einfach, sehr einfach, keine Eier oder ähnliches und das bei dem Preis. Dieses Hotel kann ich jedenfalls nicht empfehlen. Aber alles wird gut, ich packe zusammen und mache mich auf den Weg…
Es ist heute morgen schon anständig heiß, 8:30 Uhr und 26 Grad. Und es geht gleich mal hinauf. Ich bin noch nicht richtig im „Tritt“, brauche noch ein wenig um in Schwung zu kommen. Eigentlich wollte ich nicht gleich die Straße hoch, sondern auf einen Schotterweg links herum Richtung San Jon. Doch ich habe einen Biker getroffen, der den gleichen Weg hinauf zum Passo Costainas fährt, dem hab ich mich einfach angeschlossen.
Die ersten Kehren verlaufen zum Glück im Wald, gehen stets bergauf, nach ca. 4 km habe ich bereits 350 hm geschafft. Ich komme aus dem Wald heraus, die Sonne brennt, aber die Straße ist mit sehr feinem Sand/Schotter aufgebaut. Ab & zu überholt mich ein Auto oder sogar ein Bus, der Staub bläst mir ins Gesicht und das atmen fällt schwer. Es ist alles sehr karg hier, rechts geht es eine Schlucht hinunter, unten ein Bachlauf wo normalerweise ein Fluss zu sehen ist. Ein Tunnel darf ich rechts herum auf einem Pfad umfahren, es wird etwas flacher. Kurz vor S-charl gibt es ein „Bergbau und Bären Museum„. Man kann noch Überreste der alten Siedlung erkennen. Fotostop.
Nach insgesamt 12 km um 640 hm erreiche ich das kleine S-charl. Das kleine Dorf S-charl liegt idyllisch auf 1.800 Meter und dieses Jahr ist hier oben kaum was los. Ich weiß noch, dass 2006 hier oben sehr viele Einheimische & Touristen waren, vielleicht ist es heute einfach zu warm. Ich gönne mir ein kühles, alkfreies Weißbier und genieße die Aussicht. Mein Mitfahrer will weiter, wir werden uns noch öfter „über den Weg“ laufen. Am Dorfbrunnen fülle ich noch meine Flasche und es geht weiter.
Ab und zu eine kleine Rampe, dann wieder locker, so schlängelt sich der Weg den Berg hinauf. Eine Kuhherde mit jungen Kälbern auf der rechten Seite, ein Bachlauf mit kristallklarem Wasser, Berggipfel, hier könnte man auch einen Heidifilm drehen. Die Hütte Alp Astras lasse ich links liegen, ich will weiter unten einkehren und eine längere pause einlegen.
Nach der Hütte beginnt ein wirklich sehr schöner, schmaler und immer fahrbarer Singletrail bis zum Pass da Costainas auf 2.250 Meter. Es ist eine der wenigen Pässe der Alpen, der komplett fahrbar ist. Die Bilder dürfen natürlich nicht fehlen und die Schotterabfahrt, die vor mir liegt ist zwar schwer und teilweise extrem steil, aber fahrbar und macht einen höllischen Spaß!
Ich mache einen kleinen Schlecker rechts in einer Abzweigung und besuche die Alp Campatsch, eine Hütte mit exzellentem Ruf für gutes Essen. Ich habe keinen Hunger, aber der frische und gut gekühlter Apfelmost schmeckt echt lecker.
Ab Lü beginnt eine Abfahrt auf Asphalt, hier kann man es richtig laufen lassen. Kurz vor Muglin könnte mal auf der Straße oder Radweg relativ schnell nach Münstair fahren. Ich habe aber einen Tipp von Andreas Albrecht bekommen. Oberhalb der Straße verläuft ein Trail, der von den Einheimischen stets gepflegt wird. Der muss es heute noch sein. Ich verpasse die erste Einfahrt, so steige ich etwas weiter unten in den Trail ein. Andreas hat nix falsches versprochen, echt toll zu fahren, immer am Berghang entlang, kleine Rampen und tolle enge Pfade. Es ist zwar auch sehr anstrengend gerade bei 32 Grad, aber es macht dennoch sehr viel Spass hier zu biken. Der ganze Trail ist fast 10 km lang – super!
in Münstair fahre ich ins Hotel und Stefan hat es sich im Wellenbereich schon gemütlich gemacht. Auch das Hotel hat seinen Preis, aber dafür bekommt man ein eine tolle Leitung. Wir haben das Schwimmbad für uns alleine, lassen das ein oder andere Bier in die Kehle laufen und genießen den Nachmittag. So kann auch Alpencross sein.
Ein tolles Abendessen im Hotel rundet den herrlichen Tag ab, schön wars.