Gesamte Tourdaten
470 km – ↑ 12.900 hm – ↓ 16.000 hm – 8 Tage
Etappenlänge
67 km – ↑ 1.850 hm – ↓ 1.520 hm
Zwischenstationen
- Mayrhofen
- Jochberg
- Ginzling
- Schlegeis Speicher
- Pfitscherjoch
- Sankt Jakob
- Fussendrass
- Wiesen
- Sterzing
- Stilfes
- Unterkunft: Hotel Wieser
Tour Beschreibung
Heute steht das Pfitscherjoch mit seinen 2.276 m auf dem Tagesplan. Geschlafen habe wir etwas unruhig, kein Wunder, denn die Aufregung steht uns ins Gesicht geschrieben. Es hat in der Nacht etwas geregnet, leichter Niesel auch noch am Morgen um 7:00 Uhr. Erst mal gut Frühstücken, die Wolken verziehen sich, die Sonne kommt zum Vorschein und sollte uns den ganzen Tag begleiten.
Nachdem die Autos geparkt und die Rucksäcke fertig gepackt sind geht die Reise los. Zunächst raus aus Mayrhofen Richtung Jochberg. Gemächlich auf Straße, die aber ab & zu schon kleine Rampen für uns bereit hält. Wir müssen erst mal „in Tritt“ kommen. Vorbei an Schluchten, verlassen wir die Hauptstraße und bleiben rechts von ihr auf einem kleinen Asphaltsträßchen, dass sich mit Schotter abwechselt.
Wir machen eine kleine Fotopause an einem herrlichen Wasserfall, der sich mit Getöse den Berg herunter stürzt. Auf einem kleinen Pfad erkennen wir 2 Wanderer, da hat man einen tollen Größenvergleich zum Wasserfall und merkt schnell, wie klein wir eigentlich sind. Immer weiter geht es bergauf, bis wir nach 17 km die Mautstelle für Autofahrer erblicken. Wir dürfen uns auf die nach rechts abzweigende Bikepiste begeben. Anfangs etwas steiler Schotterweg, dann ein schmalerer Weg weiter folgend. Hier war ich auch schon mal bei meinem Alpencross von 2007. Damals war dieser Weg noch ein ganz kleiner Pfad, jetzt ist er viel breiter und mit Schotter bedeckter. Warum macht man sowas? Ich fand den schmalen wesentlich besser und der Natur schadet es auch, wenn alle Wege geebnet werden. Der Weg mündet wieder auf die Passstraße, die riesige Staumauer liegt uns zu Füßen. Jetzt heißt es noch ein paar Serpentienen hinauf kurbeln, zu guter letzt durch ein Tunnel und wir stehen auf der Staumauer des Schlegeisspeicher.
Hier hat sich auch einiges getan seit meinem letzten Besuch: Ein Kiosk, eine Klettermöglichkeit vom Fuße der Mauer bis hoch aufs Geländer, eine nach außen herausragende Besucherplattform, eine neue Möglichkeit per Seilwinde von der einen zur anderen Seite der Staumauer „zu fliegen“. Ein paar Bilder später machen wir uns weiter, wir wollen an einer kleinen Hütte eine Rast einlegen, das tut gut und wir genießen die Sonne und die kalten Getränke.
Langsam werden die Wanderer weniger, die Ruhe nimmt zu, die Steigung und grobe Steinblöcke aber auch. Bedeutet ab & zu schieben. Ein obligatorisches Foto machen wir bei dem bemalten Stein mit dem Weghinweis Venedig, aber so weit wollen wir gar nicht. Das steilste Stück geht hoch zur Lavitzalm, danach ist es zwar immer noch steil, aber man kann sich den Berg zum Joch durch kräftiges Kurbeln hoch quälen. Mit einem Gruppenfoto dokumentieren wir den Landes übertritt: „Auf wiedersehen Österreich, Ciao Italien!“ Die letzten Meter für heute bergauf, dann haben wir es geschafft und stehen am Pfitscherjoch Haus. Das Wetter spielt mit, wir lassen uns draußen auf der Terrasse nieder, gönnen uns ein alkoholfreies Weizenbier und genießen die Aussicht.
Jetzt folgt der alte Militärweg, mal aus feinem und mal aus grobem Schotter, hinunter nach Sankt Jakob ins Pfitschertal. Wir werden im Laufe der kompletten Abfahrt über 1.500 m an Höhe vernichten. Man fährt sich fast in einen Rausch, der immer wärmer werdende Fahrtwind, das hinab „rollen lassen“ und die Eindrücke der Berglandschaft machen auch diese Abfahrt zu einem Erlebnis. Nach Schotter folgt ein Wiesenpfad, danach rauschen wir hinab auf Straße, stellenweise haben unsere Tachos über 70 km/h drauf – echt krass. Einen kleiner Trail zwischen 3 Serpentienen machen fahrtechnisch auch Spaß, weiter geht es auf Straße bis nach Wiesen. Wir bemerkten eine Abzweigung mit Schild auf der rechten Seite: Riva 1.5 km – dass wir so schnell sind haben wir nicht gewusst 😉
Es wird windiger, die dunklen Wolken auf den Gipfel deuten auf ein Gewitter hin. Also schnell einen Schlussspurt einlegen und ca. 6 km weiter sind wir am Ziel, Hotel Wieser in Stilfs angelangt. Wir setzen uns auf die Terrasse und stoßen mit einem kühlen frisch gezapften Bier gegenseitig auf den gelungen ersten Tag an!
Es fängt an zu stürmen und zu regnen, also rein ins Hotel, Zimmer beziehen und im Wellnessbereich mit Sauna & Hallenbad gönnen wir unsere Muskeln etwas Entspannung. So darf es gerne täglich weiter gehen…