Gesamte Tourdaten
408 km – ↑ 11.100 hm – ↓ 12.660 hm – 7,5 Tage
Etappenlänge
460 km – ↑ 1.530 hm – ↓ 3.320 hm – höchster Gipfel 2.030 m
Zwischenstationen
- Colle
- Rinneralm
- Rinner Sattel
- Jaufenpass
- Sankt Leonhard
- Passer
- Hirzer Seilbahn
- Tasser Höhenweg Nr. 40
- Meran
- Übernachtung: Pension St. Urban – Schallhofweg 16 – 39012 Meran
Tour Beschreibung
Ich trau es gar nicht zu sagen, aber wir hatten schon wieder Sonne pur und NULL Regen.
Was habe ich heute geplant – es steht der Rinner Sattel, eine alternative zur Jaufenpassstraße auf dem Programm und dann gehts Richtung Meran. Auf dem Weg dahin, kurz vor Meran, gibt es den Tasser Höhenweg Nr. 40. Der soll es sein, dazu später mehr.
Frisch gestärkt und voller Tatendrang geht es zunächst 1,5 km ins Tal weiter hinein bis nach Bichel, überqueren die Hauptstraße und ab hier beginnt der Aufstieg zum Rinner Sattel. Zunächst auf Asphalt, dann in Schotter übergehend windet sich der Weg den Berg hinauf. Und welchen Weg fahren wir – natürlich die Rodelbahn hinauf! 4,7 km und 520 hm weiter erreichen wir die Rinner Alm auf 1.820 m. Hier gönnen wir uns ein alkoholfreieres Weizenbier, bewundern den Rundumblick, legen uns in die übergroßen Holzliegestühle und genießen den Moment.
Vorbei am Speichersee geht es auf Wiesenwege und kleinem Pfad hinauf zum Sattel. Eine tolle Landschaft, ein kleiner See, eine Grandiose Aussicht. Einfach nur herrlich. Viele Fotos später machen wir aus auf, die Abfahrt zu bewältigen. Zunächst ein kleiner Trail, dann auf der Passstraße entlang bis zur Jaufenalm. Hier biegt vorher an einem kleinen Gatter der Trail ab. Stellenweise anspruchsvoll, manch kleine Passage ist etwas verblockt und wir mussten schieben. Alles zusammen aber kann der größte Teil der 500 Höhenmeter hinunter nach Walten gefahren werden. Aber auch hier waren ein paar Bäume umgestürzt, lange nicht so schlimm wie am Brenner. Wir kreuzen immer wieder die Jaufenpassstraße, der Weg führt uns links von dieser auf einen abgelegen Weidenweg. Dieser ist ab und zu so durchnässt und voller großer Pfützen, wir wissen bis heute nicht, woher das Wasser dafür kam. Wir durchqueren ein frisch gemähtes Feld und münden auf einer kleinen Straße, die uns ab da wie im Rausch hinunter nach St. Leonhard auf 735 m führt. Wow – was führ eine Abfahrt. Schon wieder 1.340 Höhenmeter auf 10 km vernichtet.
10 km folgen wir dem Radweg, meist sehr feiner und leicht zu fahrender Schotter, ab & zu Asphalt parallel zum Fluss Passer bis nach Saltaus. Hier steigen wir in die Hirzer Seilbahn ein. Übrigens: Ab 14:00 Uhr kosten Räder nichts mehr. Wir lassen uns zur Zwischenstation fahren (weiter dürfen wir mit den Rädern nicht) und ab da beginnt der 2. Aufstieg des Tages. Ziel ist die Hirzer Hütte auf 2.000 m. Zunächst auf Straße, dann auf Schotter geht es ständig bergauf. Zum Glück häufig im Wald, denn die Sonne sticht heute mal wieder ganz ordentlich. 5 km und 560 Höhenmeter weiter sind wir endlich oben angekommen. War ein hartes Stück Arbeit aber es loht sich.
Eine tolle Alm in traumhafter Umgebung und tollem Blick ins Tal. Neben dem Haupthaus befinden sich ein paar alte traditionelle Holzhütten, die mit Blumen, Hörnerböcke und anderen Utensilien geschmückt sind. Seit 2012 gibt es hier eine kleine Alpaka Zucht. Auf der Höhe von 2.000 m fühlen sich Alpakas wohl. Aus ihrer hochwertigen Wolle werden Steppbetten gemacht und feine Wolle gesponnen und man die hier natürlich auch kaufen. Wir gönnen uns natürlich ein gutes und großes Stück Kuchen, frische hausgemachte Buttermilch mit Früchten. Super lecker. Wir könnten ewig hier verweilen, die Ruhe und Friedlichkeit, die dieser Ort ausstrahlt ist schon toll.
Jetzt folgen 1.400 Meter Downhill auf insgesamt 14 km bis Meran. Tolle Trails im Wald wechseln sich mit Schotterwegen ab, man könnte es so richtig laufen lassen … wären da nicht wieder diese umgestürzten Bäume im Weg. Nicht ganz so schlimm wie beim Brenner, aber langsam nervt das ein wenig. Wir lassen ein paar Trails im Wald aus und umfahren diese auf breiteren Forstwegen. Schnell und viel Flow. Man kommt gerade in einen Geschwindigkeitsrausch – auch das macht uns Spaß. Der Wind kühlt dich, der Schweiß trocknet an, wir treten kaum und schwupps, sind wir im Tal auf der Straße nach Meran. Unsere Unterkunft befindet sich 1 km vom Zentrum entfernt in einer sehr ruhigen Wohngegend.
Zuerst wieder ein Aperol, dann ein Sprung ins kalte Schwimmbad (ab heute frisch eröffnete) und der Tag neigt sich schon wieder dem Ende zu. Abends laufen wir nach Meran ins Zentrum und genießen im Freien das italienische Essen in einem sehr guten Restaurant. Der Abendhimmel ist rosa gefärbt, eine tolle laue Sommernacht, der Grappe vorzüglich und der Weg zurück zur Pension tut uns auch gut.
Nur noch 3 Tage, dann sind wir am Gardasee ….wie die Zeit hier doch vergeht.