2023-Tag 6: Pieve Tesino-Folgaria


Gesamte Tourdaten
477 km – ↑ 10.840 hm – ↓ 15.690 hm – 8 Tage


Etappenlänge
58,6 km – ↑ 1.660 hm – ↓ 1.050 hm – höchster Gipfel 1.540 m


Zwischenstationen

  • Pieve Tesino
  • Strigno
  • Borgo Valsugana
  • Marter
  • Levicio Terme
  • Kaiserjägersteig
  • Bertoldi
  • Carbonare
  • San Sebastiano
  • Folgaria
  • Übernachtung: Hütte Stella d´Italia

Tour Beschreibung 

Kaum zu glauben, aber die Sonne zeigt sich schon wieder kräftig und kein Regen ist in Sicht. Das ist großartig!

Nach einem guten Frühstück haben wir unsere Bikes ein wenig gehegt und gepflegt und sind jetzt bereit für die nächste Etappe. Zunächst steht eine kurze Auffahrt von 80 Höhenmetern auf der Straße zum Passo Forcella auf 910 Metern Höhe auf dem Programm. Von dort aus führt der Weg links an einem Stausee vorbei und verwandelt sich in eine tolle Schotterabfahrt nach Stringo. Stefan benötigt ein Medikament aus der Apotheke und Uwe kauft sich parallel im Supermarkt Snacks ein.

Nun müssen wir als sogenannter „Überbringer“ einen längeren Radweg nehmen, der uns zum Einstieg auf den nächsten Gipfel führt. Der Weg ist wirklich toll zu befahren und führt uns an einigen wunderschönen Orten vorbei, darunter die charmante Gemeinde Borgo Valsugana mit ihrem historischen Zentrum. Der Fluss Brenta schlängelt sich durch die Stadt, begleitet von einem malerischen Radweg. Die Fahrt hier macht richtig Spaß! Während wir unterwegs sind, entdecken wir auch einen überdimensionalen Frosch aus Stroh, der uns am Wegesrand fröhlich begrüßt. Solche kleinen Überraschungen machen die Tour noch einzigartiger. In Levico Terme haben wir bereits 32 Kilometer zurückgelegt, 330 Höhenmeter erklommen und 690 Tiefenmeter genossen. 

Bevor der nächste große Anstieg auf uns wartet, machen wir an einem Biergarten am Hotel Hotel Paoli halt und genießen zwei alkoholfreie Biere (Weizen haben sie dort nicht). Anschließend erwartet uns eine berühmte alte Militärstraße, die Kaiserjägerstraße, die über eine Länge von 9 Kilometern einen Anstieg von 920 Höhenmetern aufweist. Die Straße wurde mittlerweile komplett asphaltiert.

Zitat: „Die heutige Straße wurde 1911 als Kriegsstraße von Pionierabteilungen des 2. und 3. Kaiserjägerregiments anstelle eines bereits in den 1870er und 1880er Jahren angelegten Steigs erbaut. Die durchgängig asphaltierte, teils nur einspurige Straße führt dabei über acht eng an den Berghang des Monte Pegolara gebaute Kehren, unter Felsüberhängen und durch zwei kurze, unbeleuchtete Tunnel.“

Es ist ein wunderbares Gefühl, auch wenn es „nur“ eine Asphaltstraße ist. Der Blick auf den Lago di Levico und die umliegenden Gemeinden ins Tal ist einfach beeindruckend. Plötzlich hören wir Sirenen und sehen, wie Feuerwehr, Polizei und Bergrettungswagen mit hoher Geschwindigkeit an uns vorbeifahren. Das ganze 3 mal! Wir fragen uns wirklich, was passiert sein mag. Wir tippen bei der Einsatzstärke auf einen Waldbrand, fahren weiter und genießen die Atmosphäre und Straße, merken dabei gar nicht, wie schnell wir an Höhe gewinnen. Dann, in mitten einer Serpentine, sehen wir, dass es sich nicht um einen Waldbrand handelte. Ein Trike-Motorrad ist über die Leitplanke gestürzt und liegt anscheinend in einem Abhang. Bergretter sind mit Seilen im Einsatz und es gibt viele Helfer vor Ort die eine Rettung organisieren. Es läuft uns ein Schauer über den Rücken, während wir vorbei fahren und unsere Gedanken das Szenario weiterspielen.

Kurz vor dem Gipfel biegen wir rechts auf einen Schotterweg ab, der uns auf 2,5 Kilometer und 120 Höhenmeter zur Gipfelstation einer Seilbahn führt. Hier habe ich eine Strecke namens Mojito vom hiesigen Bike Park di Lavarone in unsere Tour eingebunden. Es macht sehr viel Spaß, aber wir fahren etwas vorsichtiger, da wir zum einen noch weiterfahren wollen und zum anderen schwere Rucksäcke tragen und die Strecke nicht kennen. Aber alle, einschließlich Uwe mit seinem „Broken Bike“, kommen unten sicher an. An der Talstation machen wir erst einmal eine Mittagspause und gönnen uns alle einen frisch gemachten Burger.

Danach wechseln sich Schotter- und Asphaltstraßen ab, während wir durch kleine Wälder und entlang von Wiesen fahren, bis wir in Carbonare ankommen. Hier soll der Weg von der Straße abzweigen und im Wald bergauf weiterführen. Das stimmt zwar, aber der Weg ist so steil, dass man zu 100% schieben muss. Das macht keinen Sinn, zumal es keine Aussicht oder tolle Wege gibt, sondern einfach nur einen breiten, grob schottrigen Weg, der den Hang hinaufführt. Also kehren wir kurzerhand um und wählen die steile, aber dennoch fahrbare Straßenauffahrt.

Wir erreichen den Passo Sommo auf 1.341 Metern Höhe, aber es geht weiter bergauf. Wir biegen auf einen angenehmen Schotterweg ein, der uns zu unserem Tagesziel führt. Die Strecke ist schön zu fahren, nie zu steil und es sind nur noch 3 Kilometer und 210 Höhenmeter bis zur Hütte Stella d´Italia. Jeder fährt sein eigenes Tempo, Stolz erreichen wir nacheinander unser Ziel.

Und was kommt jetzt? Richtig, abklatschen, Aperol und die Aussicht genießen. Uns gefällt es so gut, dass es nicht bei einem Aperol bleibt. Eine tolle Gastgeberin mit ihrem zotteligen Hund empfängt uns herzlich. Das dritte Getränk war jedoch ein Weizenbier. Nachdem wir geduscht hatten, genossen wir einen wunderbaren Abend auf der Hütte mit einem super leckeren Abendessen. Hier war ich definitiv nicht zum letzten Mal!

 


 
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