2023-Tag 4: Campitello di Fassa – San Martino


Gesamte Tourdaten
477 km – ↑ 10.840 hm – ↓ 15.690 hm – 8 Tage


Etappenlänge
48,7 km – ↑ 930 hm – ↓ 1.690 hm – höchster Gipfel 2.150 m


Zwischenstationen

  • Campitello di Fassa
  • Pozza di Fassa
  • Moena
  • Seilbahn Ronchi-Valbona
  • Passo di Lusia
  • Paneveggio
  • Val Venegia
  • Passo Rolle
  • San Martino di Castrozza
  • Übernachtung: Residence Lastei


Tour Beschreibung 

Der gestrige Wellnessbereich mit Schwimmbad tat unseren müden Muskeln gut und nach einem reichhaltigen Frühstück sind wir bereit, uns auf die heutige Tour zu begeben. Die Wettervorhersage sagt Gewitter und Schauer am Nachmittag voraus, also haben wir beschlossen, möglichst früh am nächsten Hotel anzukommen, um dem schlechten Wetter zu entkommen.

Der Start verläuft vielversprechend auf einem tollen Radweg, der uns zunächst bergab führt, nur gelegentlich unterbrochen von kleinen Anstiegen. Insgesamt erwarten uns 100 Höhenmeter aufwärts und 260 Höhenmeter abwärts auf einer 15 Kilometer langen Strecke. Obwohl es warm ist, ziehen bereits einige Wolken um die Gipfel der Berge. In Moena biegen wir links ab und folgen oberhalb der Staatsstraße, die zum Passo San Pellegrion führt. Unterwegs passieren wir die beeindruckende Bunkeranlage Forte Someta und erreichen schließlich die Talstation der Seilbahn zum Passo Lusia.

Da die Wolken sich immer weiter verdichten und die Schwüle zunimmt, entscheiden wir, uns ganz hochfahren zu lassen und nicht an der Zwischenstation auszusteigen, was wir ursprünglich vor hatten. Der Passo Lusia ist kein Unbekannter für mich und ich erinnere mich daran, wie ich ihn bereits bei meinem Alpencross 2007 komplett erklommen haben. Die extrem steilen Rampen und der grobe Schotter auf 5,6 Kilometer 750 Höhenmeter waren eine Herausforderung, die ich nicht mehr wiederholen möchte.

Oben angekommen, belohnt uns der 360-Grad-Rundumblick mit einem spektakulären Anblick auf die Berggruppe Pale di San Martino, doch die dunklen Gewitterwolken lassen uns nicht allzu lange verweilen.

Die Abfahrt zur Alpe Lusia verläuft steil entlang der Skipiste und bringt uns zum nächsten Highlight der Tour: Einem traumhaften Trail, der uns durch wunderschöne Landschaften begleitet. Der Weg führt uns leicht bergab, mal über feinen Schotter, mal über weichen Waldboden und immer wieder spenden schattenspendende Bäume Erfrischung. Auch ein Bach spendet uns frisches kaltes Quellwasser – lecker! Die Fahrt bis zur Malga Bocche ist ein wahrer Genuss. Dort angekommen beschließen wir, die Hütte rechts liegen zu lassen und stattdessen sofort links durch ein Gatter auf einen aufregenden Trail abzubiegen. Hier haben wir jede Menge Spaß und meistern die Herausforderungen der kurzen S3-Stücke mit Bravour. Ein Trail 400 Höhenmeter hinunter auf 4 Kilometer- das sagt alles. Schade, dass die schönen Sachen immer so schnell vorbei sind. Übrigens, der Rest des Weges wiess die Schwierigkeit von S1-S2 – also „alles fahrbar“!

In Paneveggio füllen wir unsere Wasserflaschen an einem Brunnen und setzen unsere Tour fort. Wir verpassen kurzzeitig die richtige Abzweigung zum Val Venegia, bemerken unseren Fehler aber dank des Navis und finden schließlich den richtigen Weg. Nach 3 Kilometern und weiteren 120 Höhenmetern erreichen wir die Malga Venegiota, wo wir uns von der spektakulären Aussicht auf die Pale di San Martino beeindrucken lassen. Die düsteren Wolken nehmen zu und wir beschließen, etwas länger zu verweilen, bevor wir den Aufstieg zum Passo Rolle in Angriff nehmen. Mann fühlt deutlich, wie es oben in den Bergengipfeln anfängt zu regnen, hier ist und bleibt es zum Glück trocken. Wenn wir schon mal hier sind, lassen wir uns von typisch Italienischen Gerichten verwöhnen. Meine gegrillte Salsiccia mit Polenta ist erstklassig und auch die anderen haben nichts auszusetzen. Ganz langsam scheinen die Wolken sich etwas zu beruhigen und ab und zu erhaschen wir einen freien Blick in den Himmel. Für uns das Zeichen zum Aufbruch.

Der Weg bergauf gestaltet sich angenehm und moderat und während wir die letzten 2 Kilometer und 150 Höhenmeter zurücklegen, beginnt es leicht zu regnen. Doch das hält uns nicht auf und jeder von uns findet sein eigenes Tempo, um den Gipfel zu erreichen. Die Belohnung ist eine Rast auf der Baita Segantini, einer Schutz- und Wanderhütte oberhalb des Passo Rolle, wo wir uns mit Cappuccino, Espresso und warmem Apfelstrudel verwöhnen lassen.

Mit einem Grinsen im Gesicht machen wir uns schließlich auf die Abfahrt nach San Martino di Castrozza. Zunächst geht es auf gröberem Schotter hinunter zum Passo Rolle, wo wir ein Gruppenfoto machen. Die geplante Trailabfahrt ist leider durch eine Baustelle blockiert, auf der Straße umfahren wir das Stück und biegen an der Malge Foose di Sopra links ab. Ein neu angelegter, schmaler Weg erwartet uns, der uns mit viel Fahrspaß ins Tal bringt. Die 4,5 Kilometer lange Trail-Abfahrt mit 450 Höhenmetern ist einfach ein Highlight. Wir müssen des Öfteren die Passstraße überqueren, aber nicht nur wir, sondern auch eine ganze Kuhherde hat das vor. Wir lassen hier gerne den Viechern die Vorfahrt. Weiter gehts auf dem ausgebauten Trail hinab ins Tal. Wow. Für solche Abfahrten nehmen wir gerne lange Auffahrten in kauf, viel Flow und alles bis ins Tal locker fahrbar – Spitzenklasse! 

So erreichen wir schließlich unser Hotel und sind erstaunt, wie schnell die Zeit vergangen ist. Wir sind bereits in der Halbzeit unseres Alpencross und es war bisher ein toller und ereignisreicher Tag. Wir haben atemberaubende Trails befahren und die Schönheit der Landschaft in vollen Zügen genossen. Jetzt hoffen wir auf besseres Wetter für die kommenden Tage, auch wenn die Vorhersagen nicht allzu vielversprechend sind. Doch mit unserer Begeisterung und Freude am Biken werden wir auch damit zurechtkommen und weiterhin unvergessliche Erlebnisse sammeln. 

 


 
Download file: AX2023-4.Tag.gpx

 



3. Tag 5. Tag


 

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert