Gesamte Tourdaten
477 km – ↑ 10.840 hm – ↓ 15.690 hm – 8 Tage
Etappenlänge
39,7 km – ↑ 1.570 hm – ↓ 1.820 hm – höchster Gipfel 1.990 m
Zwischenstationen
- St. Vigil
- Zwischenwasser
- Lüsner Joch
- Würzjoch
- Halsnpass
- Colle
- Teis
- Übernachtung: Hotel Stern
Tour Beschreibung
Der Tag startet erneut mit strahlendem Sonnenschein, der auf mein Bett scheint und Vorfreude auf einen weiteren herrlichen Tag weckt. Neugierig werfen wir einen Blick auf das Programm für heute. Nach einem kurzen Einrollen steht uns ein anspruchsvoller Aufstieg bevor, bei dem 1.100 Höhenmeter am Stück bewältigen werden müssen. Doch zuvor lassen wir uns von einem ausgiebigen Frühstück im Hotel verwöhnen. Die Gastgeber haben uns bereits gestern mit ihrer Herzlichkeit und Gastfreundschaft beeindruckt, weshalb sie die Bestnote von ***** definitiv verdient haben.
Voller Energie stürzen wir uns in die Tour und vernichten zunächst 230 Höhenmeter auf einer 6 Kilometer langen Abfahrt. Das weckt unsere müden Beine und beschert uns ein wahres Fahrvergnügen, während wir den Berg hinabrollen. In Marebbe erreichen wir das Hinweisschild mit unserem ersten Zwischenziel: Das Würzjoch. Die Auffahrt zieht sich zwar, doch die grandiose Landschaft um uns herum entschädigt uns für die Mühen. Wir setzen uns alle 100 Höhenmeter eine Pausenmarke, um uns zwischendurch zu erfrischen, die prächtige Natur zu genießen und unsere Beine und den „Allerwertesten“ etwas zu lockern.
Bei knapp 28 Grad wirft der heiße Asphalt die Hitze zurück, aber wir lassen uns nicht entmutigen. Nach 4 Kilometern und 410 Höhenmetern erreichen wir eine kleine Ebene, bevor der zweite Teil des Aufstiegs beginnt. Ein Tipp für alle: Der Brunnen im Friedhof von Antermoia dient als gute Wasserquelle. Stefan würde sagen: „Bevor du trinkst einfach mal länger laufen lassen“ (kleiner Insider)
Der Peiterkofel am Horizont begleitet uns während des Aufstiegs zum Pass und verleiht der Strecke einen besonderen Charme. Der Anblick des Gipfels lässt uns die Rampen mit 15-18% Steigung leichter überstehen. Nach 2 Stunden und 16 Minuten reiner Fahrzeit erreichen wir stolz den Würzjoch-Pass auf 1.987 Metern Höhe. Zur Stärkung kehren wir in der gemütlichen Hütte Ütia de Börz ein, wo ein alkoholfreies Weizen und eine leckere Suppe, Spagetti Bolognese oder Ravioli unsere Energiespeicher wieder aufladen.
Oben am Pass ist viel los und das angenehme Wetter lockt auch Wanderer in die Berge. Wir machen ein Gruppenbild vor dem Passschild und entscheiden uns dann, dem Trubel zu entfliehen. Unsere Route führt zunächst auf der Straße bergab, bis ein kleiner Wanderweg rechts abzweigt. Diesem folgen wir und er gestaltet sich zu 90% fahrbar und macht uns großen Spaß. Nur das letzte Stück ist etwas verblockt und erfordert, dass wir die 100 Meter hinablaufen müssen. Der Weg endet am Fluss Lasanke, der sich malerisch vom Peiterkofel herab schlängelt und in die Rienz mündet. Der Flusslauf ist nicht sehr breit und gibt uns gerade genug Wasser, um ihn zu überqueren. Eine Brücke ist leider nicht vorhanden, doch das steinerne Flussbett glänzt in der Sonne und bietet ein wunderschönes Bild, eine enge Übergangsstelle ist schnell gefunden.
Nachdem wir erfolgreich den Fluss überquert haben, folgen wir dem Trail, der leicht bergauf am Fluss entlangführt. Eine letzte kleine Rampe auf einem breiteren Schotterweg bringt uns zurück auf die Straße, die wir zuvor verlassen hatten.
Kaum 500 Meter weiter erreichen wir das Gasthaus Halshütte, vor dem ein aus Holz gebautes Motorrad steht und als tolles Fotomotiv dient. Nachdem das kleine Shooting beendet ist, setzen wir unsere Fahrt fort. Die Strecke bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus kleinen Wiesentrails, kurzen Anstiegen und längeren Abfahrten, mal auf Waldwegen, mal auf Schotterpisten – und das Beste daran: Das meiste davon führt durch den Wald und schenkt uns wohltuenden Schatten, um die Hitze und die stechende Sonne besser zu ertragen.
Nachdem wir das charmante Dorf Cole erreicht haben, führt die Straße hinter einer Alm auf einen Schotterweg, der uns erneut in den Wald entführt. Dieser Anstieg erweist sich jedoch als sehr steil, sodass nur noch Schieben möglich ist. Bei einer besonders schwierigen Rampe stehen wir vor einer kleinen Herausforderung und müssen uns gegenseitig unterstützen, um die Räder über dieses Hinderniss zu bekommen. Es wird deutlich, dass hier schon länger niemand mehr unterwegs war, denn der Weg ist kaum erkennbar, es liegen Baumstämme und Äste herum. Doch wir lassen uns nicht entmutigen und setzen unsere Reise fort, indem wir unsere Bikes schieben und tragen.
Nach dieser kurzen, abenteuerlichen Passage erreichen wir eine kleine Aussichtsplattform mit atemberaubendem Blick in die Bergwelt und auf die majestätische Geislergruppe. Durch Brombeersträucher und Brennnesseln kämpfen wir uns weiter auf einem kleinen Pfad, bis wir nach etwa 10 Minuten erfolgreich das Hindernis bewältigt haben. Danach treffen wir auf einen breiteren, wieder fahrbaren Weg. Im Nachhinein betrachtet, hätten wir diese Passage auf der Karte wohl umfahren können, aber dann hätten wir auch ein aufregendes Abenteuer weniger auf unserem Zettel stehen gehabt. Doch gerade diese unvorhersehbaren Momente machen eine solche Tour besonders spannend und unvergesslich.
Es folgen 460 Höhenmeter auf Nebenstraßen und Schotterwegen hinab ins Tal nach Teis, wo sich unser Hotel Stern befindet. Nachdem wir unsere Bikes in der Ladegarage für E-Bikes untergebracht haben (obwohl wir keine E-Bikes haben), können wir es uns im Hotel bequem machen. Ein erfrischendes Bad im Hauspool und ein gemütliches Beisammensein stehen auf dem Programm, um den gelungenen Tag angemessen ausklingen zu lassen. Wir stoßen erneut auf unsere großartige Gemeinschaft und die unvergesslichen Momente des AX2023 an und genießen das Leben in vollen Zügen.
Die Vorfreude auf das, was uns morgen erwartet, ist spürbar. Jeder Tag unserer Reise ist einzigartig und hält neue Herausforderungen und atemberaubende Naturerlebnisse für uns bereit. Es ist ein Abenteuer, das uns alle verbindet und uns mit dem Gefühl von Freiheit und Begeisterung erfüllt. Und so lassen wir den Abend ausklingen und lauschen den Geschichten der anderen über vergangene Abenteuer und Träume für morgen. Denn was auch immer auf uns zukommen mag, wir sind bereit, gemeinsam die nächsten Etappen unseres AX2023 in Angriff zu nehmen und weiterhin unvergessliche Erinnerungen zu schaffen.
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