Gesamte Tourdaten
363 km – ↑ 11.020 hm – ↓ 12.916 hm – 6,5 Tage
Etappenlänge
46 km – ↑ 1.979 hm – ↓ 1.854 hm – Fahrzeit: 5:26 Std.
Zwischenstationen
- Santa Catarina
- Passo Gavia
- Petzo
- Rifugio Negritella
- Passo Tornale
- Unterkunft: Hotel Presena
Tour Beschreibung
Ja! Kein Regen, leicht bewölkt, so kann der Tag beginnen. Ausgiebig gestärkt durch ein tolles Frühstück mache wir aus auf, heute stehen zwei Pässe auf dem Programm.
Der Gavia Straßenpass zieht sich, wir müssen jetzt 900 hm bewältigen. Auf unserer Ortler Umrundung 2008 sind wir hier runter nach Santa Catarina gerauscht, heute leider umgekehrt. Aber es macht doch irgendwie Spaß, denn das Wetter spielt mit und die Kulisse ist echt klasse.
Dieses Panorama hier oben ist einfach nur traumhaft schön. Heute können wir auf der ersten Abfahrt 13 Kilometer und circa 1.000 Höhenmeter nach unten genießen, denn ganz nach Ponte de Legno müssen wir nicht hinunter, unser Weg biegt vorher nach links Richtung Montozzoscharte. Aber zuvor gönnen wir uns auf dem Pass einen Espresso und ein Panini.
Die Abfahrt geht auf der Gavia Passstraße runter, berühmt geworden durch den «Giro d´Italia». Man kann sich gut vorstellen, wie sich die Rennfahrer die Straße hinauf quälten und sich sodann im Höllentempo wieder herunter zu stürzen – Wahnsinn! Früher sogar komplett auf Schotter, später wurde er dann asphaltiert und durch ein Tunnel entschärft. Genau das hilft uns heute, denn ein toller Schotterweg führt uns um den Berg anstatt durchs Tunnel. Die Kulisse, die uns dargeboten wird, ist einmalig schön. Der Wind fegt einem ins Gesicht, es ist trotz Sonnenschein sehr kühl. Den Buff bis über die Ohren und Nase gezogen, geht es im Rausch der Geschwindigkeit abwärts. 13 Kilometer nicht einmal treten, auch nicht schlecht! Je weiter wir ins Tal gelangen, desto wärmer wird es. Kurz vor dem Abzweig nach Pezzo machen wir an einem Grillplatz eine kurze Pause. Es ist schön warm, der Ausblick grandios.
Es geht weiter links nach Pezzo hinauf und von dort zunächst auf Asphalt zum Case di Viso. Die Auffahrt ist sehr hart, oft haben wir geschoben, mal haben uns die Wanderer überholt, mal wir sie. Auf 6,5 Kilometer mit einer Durchschnittssteigung von fast 11% auf Schotter – echt brutal! Langsam wird fühlbar, dass wir schon einige anstrengende Tage unterwegs sind. Die Beine werden schwerer, die Spritzigkeit lässt etwas nach, der «Allerwerteste» macht auch ab und zu auf sich aufmerksam, aber wir haben genug Kondition in der Vorsaison aufgebaut, sodass es Tritt für Tritt weiter nach oben geht. Je Höher wir hinauf kommen, desto weniger Wanderer sind unterwegs.
Eine letze Kurve und wir sehen das Riffugio Bozzi, eine Hütte auf 2.420 Meter, aber unser Weg biegt hier rechts ab. Denn ich habe von Ulrich Stanciu gelesen, dass hier die Transalp durchgefüht wurde und extra dafür ein vorhandener Pfad zu einem tollen Trail auf Höhenweg Richtung Passo Tornale ausgebaut wurde. Was ich im vornherein gelesen habe entpuppt sich als Biketraum – ein Weg immer am Hang entlang, ohne große technische Schwierigkeiten, mal bergauf, mal bergab. So könnte es ewig weiter gehen, der Traum endet oberhalb von Passo Tornale, hier rauschen wir auf Schotter ins Dorf hinunter.
Im Hotel Presena, das ich schon kannte, haben wir bei einem Bier den tollen Tag Revue passieren lassen. Im Gedanken fahren wir schon wieder los …