2025-Tag 4: Pfitsch – Stefansdorf


Gesamte Tourdaten
401,5 km – ↑ 11.230 hm – ↓ 13.839 hm – 7,5 Tage


Etappenlänge
51,0 km – ↑ 1.510 hm – ↓ 2.020 hm – höchster Gipfel 2.530 m


Zwischenstationen

  • Pfitsch
  • Fussendraß
  • Pfunderer Joch
  • Weitenbergalm
  • Pfunders
  • Vintl
  • Ehrenburg
  • St. Lorenzen
  • Stefansdorf 
  • Übernachtung: Hotel am Anger


Tour Beschreibung 

Die heutige Etappe hält ein echtes Brett bereit: 1.250 Höhenmeter auf nur acht Kilometern – nüchtern betrachtet harte Zahlen, in der Realität ein Anstieg, der weniger gefahren als geschoben wird. Aber landschaftlich bietet er alles, was das Bergfahrerherz begehrt: eine atemberaubende Kulisse, wilde Natur, Ruhe und Einsamkeit. So ist der Aufstieg zum Pfunderer Joch.

Und das Beste: Heute bleibt es trocken – zum ersten Mal seit Tourbeginn fällt kein Regen. Allein dieser Umstand hebt die Stimmung enorm und gibt zusätzliche Motivation für das, was vor uns liegt.

Der Aufstieg ist so fordernd wie erwartet. Die Steigung ist brutal, der Weg schmal, steinig und technisch herausfordernd – das Bike wird über weite Strecken geschoben. Doch das Panorama entschädigt für jede Anstrengung. Ich habe das Joch schon im August mit Schnee erlebt, und es laufen Wetten, ob es dieses Jahr ebenfalls so sein wird.

Ein Bach, der von oben herab ins Tal strömt, blockiert plötzlich unseren Weg. Wir müssen hindurch. Lars nimmt Anlauf, das Spritzwasser spritzt hoch, die Füße werden nass. Georg versucht es vorsichtiger, tritt beim Überqueren – und auch seine Füße sind nass. Ich nehme Schwung, hebe die Beine und komme trocken rüber. Zugegeben: Ich habe diesen Bach schon zweimal auf vorherigen Touren überquert und wusste, wie man das Problem umgeht.

Es wird steiler und enger. Wir schieben, schwitzen und hören das Pfeifen der Murmeltiere. Plötzlich kommt eines direkt auf uns zu. Wir bleiben stehen, machen Fotos – und tatsächlich, es bettelt fast schon um etwas Essbares. Offenbar wird es hier von Bikern und Wanderern angefüttert, denn normalerweise sind diese Tiere äußerst scheu. Drei, vier Serpentinen und einige Höhenmeter später stehen wir auf dem Pass. Schneefrei, kühl, leicht sonnig – wir sind erleichtert und glücklich.

Die Abfahrt zur Weitenbergalm fordert uns erneut: technisch anspruchsvoll, matschige Passagen, enge und steile Trails, dazu loses Geröll. Ich kenne das Pfunderer Joch bereits aus früheren Touren, aber diesmal ist der Weg noch stärker von Erosion gezeichnet. Grober Schotter, lose Steine und ausgewaschene Rinnen verlangen volle Konzentration und Trittsicherheit. Trotzdem meistern wir auch diesen Abschnitt.

Auf der Weitenbergalm gönnen wir uns eine verdiente Pause – ausgiebig, mit bester Aussicht und endlich einmal freundlichem Wetter.

Danach folgt ein weiteres Highlight: über 1.000 Höhenmeter Abfahrt, größtenteils auf flowigen, abwechslungsreichen Trails. Die Strecke bietet alles, was das Mountainbike-Herz höherschlagen lässt – und das bei perfekten Bedingungen.

Zum Abschluss rollen wir noch 20 Kilometer mit rund 300 Höhenmetern auf einem gut ausgebauten Radweg bis nach Stefansdorf, wo wir im Hotel am Anger unser Tagesziel erreichen. Das Wetter hält – kein Regen, angenehme Temperaturen, trockene Kleidung.

Natürlich bestellen wir als erstes einen Aperol Spritz (oder waren es zwei?), bevor wir die Zimmer beziehen. Ein leckeres Abendessen rundet den Tag ab. Die Stimmung ist bestens – und das Gefühl, dass sich alles eingespielt hat, macht sich breit.

Die härtesten Etappen scheinen geschafft.
Dachten wir.
Wir haben Halbzeit.
Alles ist gut.
Alles wird gut.

 


 
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