2006-Anfahrt Garmisch

Gesamte Tourdaten
468 km – ↑ 12.927 hm – ↓ 13.412 hm – 8 Tage


Tour Beschreibung

Erster … ich stehe schon auf, bevor der Wecker eine Chance hat, mich aus dem Schlaf zu reißen. Geschlafen habe ich sowieso nicht viel. Es ist Sonntag, der 06. August 2006 genau 8:00 Uhr. Zunächst zur Kaffeemaschine schlendern und einen leckeren Espresso zapfen, so beginnt fast täglich mein morgendliches Ritual. Danach wird schnell gewaschen, muss ja auch sein. Alles, was ich so im Hausflur verteilt habe, wird von mir anhand meiner Checkliste nochmals abgehakt und dann in den Rucksack verstaut. Die Kirchenuhr unserer Gemeinde schlägt gerade zum 10:00 Uhr Gottesdienst und die ersten Sonnenstrahlen durchstoßen die Wolkendecke. Mein Auto steht bereit, der Rucksack ist gepackt. Nochmals gehe ich im Gedanken die Packliste durch: Bekleidung? Werkzeug? Accessoires? „Ja Gerald, das passt schon, du bist es doch schon vorhin durchgegangen!“ Das war die heitere Stimme meiner Frau Simone, die mich nur beruhigen will. „Alles klar“ erwiderte ich „es kann losgehen!“ Es ist schon komisch, aber man hat immer das Gefühl, das man was vergessen hat. Kennen Sie das? Es kommen einen Fragen in den Kopf: Haben wir genug trainiert? Sind wir körperlich sowie mental dem Alpencross gewachsen? Simone liest die Anspannung aus meinem Gesicht, lässt sich aber vorbildlich nichts anmerken und beruhigt mich mit einem Zwinkern: „Ihr schafft das schon!“

Ich öffne das Garagentor und da steht es, blitze blank geputzt zum Abenteuer bereit, mein gerade erst 4 Monate altes Liteville 301. Für mich ein Traumbike, ob es sich in den Alpen bewährt? Das wird sich weisen. Den letzten Check haben wir bei unserem Freund und Vereinskameraden Peter Pfeiffer machen lassen. Er hat ein Fahrradfachgeschäft in Sulzbach am Main und auf ihn kann man sich zu 100% verlassen, dass alles Nötige gemacht wird.

Ein kurzer Ruck und schon steht das Bike auf den Dachgepäckträger meines Autos, Haltestange fest ziehen, Riemen angespannt und ab geht es die 10 Kilometer zu Jürgen und seiner Familie nach Hofstetten. Dort wollen wir gemeinsam Frühstücken. Die Flachs haben ein tolles bayrisches Frühstück mit original Münchner Weißwurst und süßem Senf vorbereitet. Wir bringen die Brezeln mit und der letzte heimische Schmaus vor unserem ersten Alpencross kann beginnen.

Kaum zwei Stunden später ist es soweit, jetzt noch Jürgens Rad aufs Auto verstaut, den Rucksacke ab in den Kofferraum und ein Abschiedskuss an unsere Frauen, ja so versüßt man sich die Abfahrt Richtung Garmisch-Partenkirchen. Der Blick in den Rückspiegel lässt die zum Abschied winkenden erkennen, wir sind mit den Gedanken aber schon weit fort.

Letztendlich sind wir um 13:00 Uhr auf der Autobahn unterwegs. Der Verkehr ist erträglich, keine Staus, was will man mehr! Was uns aber etwas Sorgen macht ist das Wetter, es wird zunehmend schlechter je mehr wir Richtung Süden fahren. Keine wärmenden Sonnenstrahlen mehr, nur noch wolkenverhangene Gipfel. Hoffentlich hält es und verschlechtert sich nicht. Soll unser erstes Alpencross Abenteuer wirklich im Regen starten? Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Fünf Stunden später stehen wir in Garmisch und suchen eine geeignete Unterkunft für die Nacht. Ziel ist es, das Auto für zwölf Tage irgendwo mitunter zu stellen, was gar nicht so einfach ist. Vorher recherchierte Tipps wie Parkhaus sind uns zu teuer für die lange Zeit, Parkplätze an den Sportstätten und in Bahnhofsnähe etwas zu unsicher. Wir klingeln an kleinen Gasthöfen. „Eine Übernachtung ist kein Problem, doch das Auto unterzustellen für die 12 Tage leider nicht möglich.“ Diesen Satz hören wir des Öfteren. So hangeln wir uns von einem Gasthof zum Nächsten und kommen per Zufall in den alten Ortskern von Garmisch zum Hotel Drei Mohren. Es ist perfekt, ein tolles Hotel mit der Möglichkeit unser Auto für die komplette Zeit auf dem hauseigenen Parkplatz abzustellen – Klasse Service! Und noch besser, eine Garage für die Bikes ist auch vorhanden, so können wir schon vorher alles für den kommenden Morgen vorbereiten. Und teuer war es auch nicht, wo ist der Haken? Wir haben keinen gefunden!

Das Wetter – durchwachsen, die Bergansätze sind zwar zu sehen, doch alle Gipfel sind komplett in Wolken verhüllt und so soll es leider auch für den ganzen restlichen Tag bleiben. Wir vertreiben uns die Zeit mit einem ausgiebigen Spaziergang durch den Ort, besuchen die berühmte Skisprungschanze, das bunt angemalte Sporthaus von den Skilegenden Mittermeier-Neureuther. Wir wollen unbedingt einen Blick auf Deutschlands höchsten Berg, der Zugspitze mit ihren 2.962 Metern erhaschen, leider bleibt die Sicht durch den Nebel und die Regengicht versperrt, schade! Wir schlendern zurück zum Hotel um unser letztes Abendmahl vor unserem Tourstart zu genießen. Ein Weizenbier versüßt uns letztendlich das Schlafengehen und wir sind bereit für die ersten Träume von Gipfel und Täler …



  Übersicht 1. Tag


 

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